40 Jahre Kolping Akademie in Memmingen

Veranstaltung anlässlich des Jubiläums bot Gelegenheit, mit Menschen aus anderen Kulturen ins Gespräch zu kommen und Gemeinsamkeiten zu finden.

Veranstaltung anlässlich des Jubiläums bot Gelegenheit, mit Menschen aus anderen Kulturen ins Gespräch zu kommen und Gemeinsamkeiten zu finden. Es war ein buntes Fest.
„Kulturen begegnen sich“ lautete das Motto des Tages der offenen Tür am 20. Juni 2015, das die Kolping Akademie anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens in Memmingen feierte. Es war ein buntes und lebendiges Fest der gelebten Integration.

Eine spontane Gesangseinlage der Teilnehmer des Asylprojektes der Kolping Akademie „Via Spera“ erfreute die Gäste gleich zu Beginn. Am Nachmittag wurde zudem eine Tanzeinlage von Said und anderen geboten: „ein fröhlicher Landler“ zum Original Allgäuer Trachtenjodler, vorgetragen von Herbert Hiemer, dem stellvertretenden Leiter der Kolping Akademie Memmingen, und seinem Mitarbeiter Otto David. Das Publikum auf dem „Jahrmarkt der Kulturen“ klatschte Beifall und tanzte begeistert mit. Besser lässt sich „interkultureller Austausch“ nicht beschreiben.

Kaffeeregeln und Begrüßungsrituale

Bietet in Syrien ein Gastgeber einem Gast einen Kaffee an und äußert dazu einen Wunsch, dann bedeutet das Austrinken des Kaffees, dass der Wunsch erfüllt wird. Solche Kaffeeregeln, Begrüßungsrituale und manches mehr erfuhren die Gäste beim „Jahrmarkt der Kulturen“, im großen Innenhof der Kolping Akademie in Memmingen. Orientalische Düfte, ein bunter Basar, traditionelle Gerichte und gemeinsames Singen und Tanzen schafften ein Gefühl von interkultureller Gemeinschaft.
Lust machen auf Bildung sollten beim Tag der offenen Tür zahleiche Aktionen. Im KUBUS informierten sich die interessierten Gäste über die Maßnahmen in den Bereichen Schule, Ausbildung, Jugend und Erwachsenenbildung. Die im Kubus als Sitzmöglichkeit aufgestellten Hocker, angefertigt von Schülern während der Werkstatttage, fanden großen Anklang. Die Gestaltung mit afrikanischen Motiven in Erdtönen wurde allseits gelobt. Große Freude auf Seiten der jungen Künstlerinnen und Künstler.
Im Gespräch mit dem dritten Bürgermeister der Stadt Memmingen, Werner Häring,  wurde die Idee diskutiert, den KUBUS in abgewandelter Form als Asylunterkunft anstelle der üblichen Containerbauweise einzusetzen. Die mobilen Bauteile des Kubus erlauben eine individuelle Gestaltung und Ausrichtung auf die jeweiligen Anfordernisse der gewünschten Wohneinheiten. Und last but not (at all) least, ließe sich der Preis eines Containers unterbieten. Ein bereicherndes Gespräch mit Fortsetzungsmöglichkeiten.

Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

Das Bunte Haus öffnete seine Türen und gab einen Einblick in die tägliche Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aus Krisengebieten, die im Bunten Haus ein neues Zuhause gefunden haben. Im „Heavy Metall-Room“, der Metallwerkstatt erprobten die Besucher ihre Fertigkeiten im Metallhandwerk und stellten fest, dass auch scheinbar „einfache Tätigkeiten“ wie z. B. das Feilen, gar nicht so leicht umzusetzen sind.

Die Kolping Akademie ist das Kompetenzzentrum für Projekte und Maßnahmen rund um die Themen Migration und Asyl. Die Veranstaltung bot deshalb die Gelegenheit, mit Menschen aus anderen Kulturen ins Gespräch zu kommen und Gemeinsamkeiten zu finden. Der Tag der offenen Tür, sowohl in der Vorbereitungs- als auch in der Realisationsphase, stand im Zeichen des persönlichen Miteinanders. Es wurde gegenseitig unterstützt, ausgeholfen, angepackt und alle waren mit Freude und Schwung bei der Sache. Es war ein buntes und lebendiges Fest der gelebten Integration, das Ute Müller, Leiterin der Kolping Akademie in Memmingen so zusammenfasst:

„Wir sind bunter geworden! Die Begegnung der Kulturen hat im besten Sinne stattgefunden und Mitarbeiter, Teilnehmer und Gäste einander näher gebracht. Das war unser Ziel.“