Die Kolping Akademie richtete 2014 ihr erstes Wohnheim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ein. Die Bewohner des Heims erhielten damals wie heute neben Sprachkursen tagesstrukturierende Angebote mit dem Ziel, sie in ihre Umgebung und in die Gesellschaft zu integrieren.
Wie erfolgreich die Kolping Akademie mit dieser Arbeit ist, zeigte sich jüngst bei ihrem interkulturellen Fest der Begegnung in Memmingen. Flüchtlinge, Deutsche, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund begegneten sich auf Augenhöhe und feierten gemeinsam ein fröhliches Fest. Um das zu erreichen ist es wichtig, die jungen Menschen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit Schritt für Schritt zu begleiten. Auch dann, wenn sie volljährig sind.
Um die Betreuung auch dann sicherzustellen, wenn die Flüchtlinge ihr 18. Lebensjahr vollendet haben, geht die Kolping Akademie mit den beiden Jugendämtern des Landkreises und der Stadt Augsburg deshalb nun neue Wege. Christine Hagen, Abteilungsleiterin Soziales, Familie und Gesundheit des Landkreises Augsburg, und Sabine Nölke-Schaufler, Jugendamtsleiterin der Stadt Augsburg, haben gemeinsam mit Frank Jelitto, stellvertretender Geschäftsführer der Kolping Akademie, ein Modellprojekt entworfen und geplant:
Im neuen Lehrlingswohnheim für junge Flüchtlinge in Stadtbergen, das im ehemaligen Parkhotel beheimatet ist, werden nicht nur unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreut, sondern auch 18- bis 21-jährige Flüchtlinge. Die neuen Bewohner haben alle eine gesicherte Bleibeperspektive. Wie in den Wohngruppen für unbegleitete Minderjährige wird es auch in Stadtbergen eine 24-stündige Betreuung geben, die ebenfalls die sprachliche und berufliche Qualifizierung und ein abwechslungsreiches tagesstrukturierendes Freizeitangebot beinhaltet. Die jungen Menschen werden in den nächsten Monaten und Jahren auf ein selbständiges berufliches Leben vorbereitet. Viele Flüchtlinge des Lehrlingswohnheims sind mitsamt dem Betreuerstab der Kolping Akademie aus der bisherigen Unterkunft in Dinkelscherben nach Stadtbergen gewechselt. Das gut eingespielte Team wird dafür sorgen, dass dieses Modellprojekt gut funktioniert und dass sich die Jugendlichen schnell in Stadtbergen einleben werden. Als erste große Gelegenheit des Kennenlernens bietet sich der für den 17. September 2016 geplante Tag der offenen Tür an.
Die Kolping Akademie ist stolz und glücklich, dass sie mit ihren Partnern dieses auch für andere Städte und Landkreise interessante Modellprojekt durchführen kann. Sie ist überzeugt, dass eine Integration der jungen Flüchtlinge gelingen kann und wird, wenn diese bis in die Arbeitswelt hinein gut betreut werden. Auch dann, wenn sie schon 18 und somit juristisch volljährig sind.
