Neue Wohnheime für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Das soziale Engagement von Kolping in der Diözese Augsburg ist selbstverständlich, lautlos und effektiv – und bleibt gerade deshalb von der Öffentlichkeit oft unbemerkt. Eine Bestandsaufnahme.

Das soziale Engagement von Kolping in der Diözese Augsburg  ist selbstverständlich, lautlos und effektiv – und bleibt gerade deshalb von der Öffentlichkeit oft unbemerkt. Eine Bestandsaufnahme. Seit jeher kümmert sich Kolping erfolgreich und ohne Aufsehen zu erregen um diejenigen, die Hilfe benötigen.

Aktuell werden in der Diözese Augsburg 178 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge von der Kolping Akademie betreut und untergebracht und mehr als 1.000 Flüchtlinge nehmen an speziellen Sprach- und Integrationskursen teil.

Unterschiedliche Hilfsmaßnahmen

Da es „den“ Flüchtling nicht gibt, sind die vielen Hilfsmaßnahmen bei Kolping auch sehr unterschiedlich: In acht Städten in Schwaben bietet Kolping spezielle Sonderdeutschkurse mit derzeit ca. 250 Teilnehmern und in vier Städten berufliche Qualifizierungskurse für erwachsene Flüchtlinge und Asylbewerber an. Für schulpflichtige Asylbewerber sind „Berufsintegrationsjahre“ als berufsorientierende und -vorbereitende Maßnahme vorgesehen. Das Kolping-Bildungswerk leitet von den gut 50 Klassen in Schwaben mehr als 30 und beschult somit weit über die Hälfte der schulpflichtigen Asylbewerber.

Kolping macht den jungen Flüchtlingen überdies tagesstrukturierende Angebote, denn ein Tag kann ganz schön lang sein, wenn man allein ist und nichts zu tun hat. All diese Kurse und Maßnahmen dienen dazu, die Flüchtlinge in die Gesellschaft und die Arbeitswelt zu integrieren.

Derzeit neun Projekte für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

Darüber hinaus betreut die Kolping Akademie in neun Projekten die bereits erwähnten knapp 180 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Kaufbeuren, im Oberallgäu und in Memmingen sowie in den Wohnheimen, die in Dinkelscherben und Dillingen im September neu eröffnet wurden. Weitere Wohnheime werden in den nächsten Wochen in Reimlingen und Weilheim folgen.

Sehr wichtig für die Integration der Flüchtlinge ist, abgesehen von all diesen mehr oder weniger auf Bildung ausgerichteten Maßnahmen, die ehrenamtliche Arbeit der Kolpingsfamilien vor Ort. Sie geht weit über das übliche und wichtige Spenden- und Kleidersammeln hinaus. Die Kolpingsfamilien stellen ihre Kolpinghäuser für Deutschkurse zur Verfügung, organisieren Informationsabende und wöchentliche Fußballspiele mit Asylbewerbern. Sie bieten Kinderbetreuung und Spielstunden für die jungen Flüchtlinge an oder integrieren die Asylbewerber vor Ort einfach dadurch, dass sie sie zur örtlichen Altpapiersammlung mitnehmen, die in kleineren Gemeinden durchaus Eventcharakter hat.

„Fremde werden Freunde“

Das Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg begleitet und unterstützt mit dem Projekt „Fremde werden Freunde“ die vielen ehrenamtlichen Mitglieder der Kolpingsfamilien bei ihrer bemerkenswerten Arbeit durch entsprechende Vorträge, Schulungen und Seminare zu den Themen Migration und Integration.

Das soziale Engagement von Kolping in der Diözese Augsburg geht sehr weit. Schön, wenn es von der Öffentlichkeit wahrgenommen und unterstützt wird. So oder so wird Kolping auch weiterhin geräuschlos und sehr effektiv alle unterstützen, die Hilfe benötigen.